Es ist ein hybrides Gewächs, was da aus dem Compost-Nährboden sprießt. Robinn ist im ländlichen Frankreich geboren und hat später in einem bewegten Parcours Metropolen und Dörfer bewohnt, um schließlich in London zu landen, wo man ihn unter dem Pseudonym Tom le French als erfolgreichen Art Director kennt. Zur elektronischen Musik ist er über Hip-Hop, Graffiti und Reggae gekommen, und dieses erste Album gibt Einblick in mindestens zwei Welten, die sich in den guten Momenten auf reizvolle Weise mischen, oft aber nicht zueinander finden. Etwa die Hälfte der 14 Stücke klingt wie ein schönes, aber wenig originelles Kondensat aus all dem, was man in den vergangenen Jahren aus England kennt und liebt: Four Tets Glöckchenwärme, Bonobos und Mount Kimbies mood und swing, ein wenig House und milder Post-Dubstep. Der andere Teil des Albums jedoch ist eine echte Entdeckung. Da ist die Stimme des Brightoners Nathaniel Pearn alias Natural-Self zu hören, und es entsteht etwas, was man elektronischen Weißbrotreggae nennen könnte. Pearns Gesellschaftskritik und spirituelle Reflektionen fächern sich zu Call-and-Response-Echos auf, die durch Robinns Landschaften mäandern und sich damit zu etwas Fantastischem verbinden. Weiter so mit vereinten Kräften, bitte!
Stream: Robinn – Multiphonia (Album Teaser)