Hinter Randweg verbirgt sich der in Berlin lebende Musiker und Klarinettist Andreas Ernst. Bitte jetzt nicht aufhören, weiter zu lesen, liebe Klarinetten-Allergiker, die Musik auf Equisetales hat nichts zu tun mit den üblichen Klischees, die man mit diesem an und für sich unschuldigen und liebenswürdigen Instrument verbindet, also nichts mit Volksmusik, Schlangenbeschwörer-Kitsch oder Dixieland-Jazz, und schon gar nichts mit den Grausamkeiten, die im, ich sage mal sehr wohlwollend, Mainstream-House aus diesen originären Musiken in den vergangenen Jahren generiert, um nicht zu sagen: pervertiert worden sind. Andreas Ernst produziert elektronische Kleinoden, die am ehesten bei der Kraut-Elektronik der frühen Kraftwerk andocken, aber auch Verweise in Richtung Debussy, Ravel und verwandter Komponisten aufweisen. Die Klarinette ist perfekt integriert und immer weit von aller Exzentrik und Expressivität entfernt, die dieses Instrument ein wenig in Verruf gebracht haben. Im Gegenteil, ihr Sound auf Equisetales ist immer weich und warm und erinnert viel öfter an unsere allseits geliebten analogen Vintage-Syntheszer, was mal wieder verdeutlicht, wo deren Sound oftmals herkommt – von der Annäherung elektronisch erzeugter Klänge an natürliche nämlich.
Stream: Randweg – Equise Short Tales