Gut fünf Jahre ist es her, dass mit Sally Shapiro aus Schweden nicht nur die Herzen von ein paar schrulligen Italo-House-Nostalgikern höher schlagen ließ. Doch seit ihrem letzten, 2009 bei Permanent Vacation erschienenen Album hat sich die Welt weitergedreht. Italo-Disco ist heute nicht mehr das heiße Retroding, das es damals war. Das wissen auch Sally Shapiro und ihr musikalischer Partner Johan Agebjörn, der die schüchterne Sängerin, die sich konsequent jedem Live-Auftritt und allen Interviews verweigert, erneut produziert hat. Wieder musste er das Studio verlassen, wenn sie ihren Gesang aufnahm. Das dritte Sally Shapiro-Album bedient mehr als zuvor Liebhaber schüchternen Indie-Synth-Pops. Und mehr als zuvor lassen die beiden ihrer Liebe zu Neunziger-Jahre-Trance freien Lauf. Gewohnt unerschrocken hangelt sich das Duo Shapiro-Agebjörn an steilsten Kitschabgründen entlang, immer mit der Bereitschaft, sich auch mal fallen zu lassen. Und doch klingt heute das, was einst unschuldig-charmant klang, etwas schal. Am Ende werden wohl nur Italo-House-Nerds Sally Shapiro die Treue halten – was ein wenig schade ist, denn mit dem an die RAH Band erinnernden Electro-Funk-Track „This City’s Local Italo Disco DJ Has A Crush On Me“ enthält dieses Album einen echten Geniestreich.
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Stream: Sally Shapiro – Somewhere Else (Album Preview)