Foto: Virginie Luthardt
Erstmals erschienen in Groove 141 (März/April 2013)
Betreiber: Felix K, DJ Wan 2
Ort: Berlin
Stil: Electronica, Dub, Techno, Jungle, Drum’n’Bass … „eher Musik zum Anhören als zum Abfeiern“
Sublabels: Hidden Hawaii Digital, Hidden Hawaii LTD, QNS, Solaris Series, SUB
Künstler: Felix K, Double O, A.n.D., CJ Weaver, Martsman, Muted und andere
„Etwas zu verstecken bereitet uns großes Vergnügen. Informationen zu unserer Musik und zu unseren Labels zum Beispiel“, sagt Felix K, A&R des Labels Hidden Hawaii aus Berlin. Dazu passt nicht nur der Name des Labels. Durch den Konzeptgedanken, der hinter Sublabels wie QNS steht und bei denen die Produzenten der Tracks größtenteils unbenannt bleiben, verweigert sich das Mutterlabel einer greifbaren Kategorisierung. „Tatsächlich sind die vielen Sublabels unser Hauptkonzept. Wir wollen darüber nicht nur für Plattensammler spannend sein, sondern vor allem für uns selbst“, fügt Felix K hinzu, der neben seiner Labelarbeit auch DJ und Produzent ist. Er gründete das Label 1998 zunächst, um Dubplates eigener Tracks pressen zu lassen. Kurz danach verwandelte sich Hidden Hawaii in eine Drum’n’Bass-Party, die er zusammen mit DJ Wan 2 veranstaltete. 2008 beschlossen die beiden, das Label wieder aufleben zu lassen. „Wer gründet denn heutzutage noch ein Vinyllabel, dachten wir uns und haben, statt Hidden Hawaii neu aufzulegen, ein Digitallabel gestartet.“ Von dem digitalen Schwerpunkt ist das Label inzwischen jedoch wieder abgewichen und hat sogar mehr Musik auf Vinyl als in Dateiform herausgebracht.
Entgegen auf der Prägung der Labelbetreiber basierender Vermutungen ist Hidden Hawaii kein klassisches Drum’n’Bass-Label. „Dafür sind wir zu stark bei Electronica, Techno und Dub verwurzelt“, stellt Felix K klar. „Ich glaube, dass unsere Drum’n’Bass-Tracks auch den Technofans gefallen und vice versa. Wahrscheinlich stehen wir irgendwo zwischen den Stühlen und machen einfach unser Ding.“ Diese Eigenständigkeit zeigt sich auch an den Reihen, die abstraktere Wege beschreiten. So wie die Solaris-Serie, die in Anlehnung an den gleichnamigen Film von Andrei Tarkowski entstand. Grundsätzlich geht es nicht darum, den nächsten Clubhit zu landen, sondern vielmehr spannende, vielseitige und selbstbewusste Musik herauszubringen. Dafür soll auch Felix Ks Album Flowers Of Destruction stehen, das 170-BPM-Technoästhetik und ambiente Flächen vereinen will und Mitte des Jahres auf Hidden Hawaii LTD herauskommen wird.
Video: Felix K – Res Extensa (Hidden Hawaii LTD)