Im Lichtschatten des Prinsen hat sich Blackbelt Andersen anscheinend immer wohl gefühlt. Frühe EPs der zwei belegen eine Seelenverwandtschaft. Auf seinem neuen Album, ebenso wie bei Prins Thomas schlicht II betitelt, sind auch andere Parallelen sichtbar: Andersen hat ein sonniges Gemüt, das Album strotzt geradezu vor angenehmen Sounds, die sich vortrefflich zwischen Båt, Strandbrett und Soloppgang orten lassen. Balearic in seiner reinsten Form. Auch hier ist Stringenz das hervorstechendste Merkmal. Ein ums andere Mal gelingt Daniel Tjus Andersen, wie er bürgerlich heißt, mit seinem kosmisch balearischen Deep House die Rückbesinnung auf die augenscheinliche Labelphilosophie von Full Pupp. Ignoriert modischen Schnickschnack, lasst euch nicht vom Konzept abbringen, euch und den Tänzern eine schöne Zeit – das DJ-Leben ist so kurz wie kurzweilig. Und verliert den Humor nicht, der sich hier zwischen Coverdesign (schön hässlich) und Titeln wie „Åpenbaring“ oder „Stressa Ut“ manifestiert. Siehe auch Todd Terje, Lindstrøm oder Diskjokke – eine Eigenschaft, die den Norwegern anscheinend in die Wiege gelegt wurde. Ein ums andere Mal wünscht man sich ein Break, doch dieser Trip scheint endlos zu sein.
Stream: Blackbelt Andersen – II (Previews)