Der Sound von Fur Coat lässt Vergleiche zu der in Köln umtriebigen Posse des Cómeme-Labels um den Chilenen Matias Aguayo aufkommen. Auf Cómeme wird südamerikanische Rhythmik mit europäischen Beats fusioniert. Ebenso verfahren die Venezolaner Sergio Muñoz und Israel Sunshine auf ihrem Debüt für das Label von Damian Lazarus. Allerdings weniger anspruchsvoll. Die recht dunklen Synthesizer-Welten werden auf Mind Over Matter mit House und internationaler Gästeliste (Stee Downes, Rap Lisa) verquickt. Auch Mel Blatt von den All Saints robbt sich durch etwas ungewohntes Terrain ohne großartig Schaden zu nehmen. Hier wird lediglich der Starfaktor ähnlich gelagerter Projekte positiv weitergeführt. Argenis Brito kennt man auch von den weltmusikalisch orientierten Mambotur oder Señor Coconut. Über das Projekt von Uwe Schmidt lässt sich nun wieder eindeutig belegen, dass Santiago und Düsseldorf gar nicht so wenig gemeinsam haben. Erneut ein Beweis, dass unsere Welt immer weiter zusammenrückt und regionale Unterschiede – zumindest in der elektronischen Musik – nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Diese These ist jedoch so neu wie das Gesamtkonzept dieser Platte.
Download: Fur Coat – Mind Over Matter (Promo Mix)