burger
burger
burger

LEMONADE Diver (Matador)

- Advertisement -
- Advertisement -

Limonade enthält meistens Zucker. Das mag ungesund sein, schmeckt aber besser. Auch das in Brooklyn ansässige Trio Callan Clendenin, Ben Steidel und Alex Pasternak dürfte sich dessen bei der Namenswahl seines Projekts bewusst gewesen sein. Und Lemonade klingen durchaus süßlich, mit Clendenins schmachtenden Boygroup-Tenor und digitalen Anleihen bei Eurodance, R&B, aber ebenso hörbaren Einflüssen von 2Step. Einen ähnlichen Ansatz hatten einst auch die Junior Boys verfolgt, doch Lemonade haben hörbar weniger Angst davor, dorthin zu gehen, wo es ein wenig weh tun kann. Das tun sie dafür so formvollendet, dass man ein Wort wie Kitsch höchstens als Ehrbezeichnung verwenden möchte. Denn wo die Junior Boys mit Flüstergesang und Zurückhaltung für sich einnehmen, stürmen Lemonade entschlossen nach vorn, ohne jemals nach Eurotrash zu klingen – dazu ist ihre Produktion viel zu avanciert und die Mischung der einzelnen Stilzutaten viel zu filigran. Ihre gelegentlich verwaschenen Synthesizer lassen eine gewisse Nähe zu Chillwave erkennen, insgesamt jedoch überwiegt bei Lemonade eine klare digitale Produktion. Am Ende ist es einfach großer, fast klassischer Synthiepop, der diesen Sommer in voller Blüte stehen dürfte, und uns hoffentlich danach noch eine Weile erhalten bleiben wird.

 


Stream: LemonadeSoftkiss

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.