Aus Kathy Diamond und Maximilian Skiba (und deren Initialen) hat sich eines der vielversprechendsten Projekte der vergangenen Jahre entwickelt, vom Potential ähnlich gelagert wie Róisín Murphys letzter Ausflug ins Discogewerbe, Kitsunés House-Pop oder Munks Munich-Disco. Solche Versprechungen bringen natürlich selten die große Wachablösung im Formatradio oder eine realistische Alternative zur Hegemonialstellung der Rihannas oder Beyoncés in der Hüftwackel-Dance-Kultur. Aber für ein paar schöne Nächte unter Gleichgesinnten sollte dies reichen – „Never Stop Believing“, der Titel ihrer erfolgreichsten Single, könnte da symptomatisch als Bekenntnis im Raum stehen bleiben. Dieser Geniestreich aus dem Jahr 2009 ist hier endlich im Original zu bekommen. Einige weitere Songs („Wonderman“, „Killer“) und deren Remixe (von Morgan Geist und Justus Köhncke) machen Laune und man wundert sich manchmal gar sehr über so viele potentielle Mitsumm-Hymnen auf einer CD. Natürlich zündet nicht jede Rakete, manch Song erweist sich als bunter Bonbon-Bengalo und verpufft schneller als man Saint Etienne, Crazy P, Christabelle oder Sally Shapiro in die Referenzhölle rufen kann. Trotzdem – der slicke Disco-Funk und die Piano-Disco gehen hier eine zwanglose Verbindung ein, die durchaus länger als einen Sommer halten kann.
Video: The KDMS – Circles