Gibt es wirklich gerade ein Krautrock-Revival oder fühlt es sich nur so an? Nachdem Popol Vuh mit umfangreichen Remixes glänzten, Can-Drummer Jaki Liebezeit gemeinsam mit Popnoname den Drums Off Chaos neues Leben einhauchte und selbst Radio Slave mit seinem The-Machine-Projekt den psychedelischen Siebzigern seine Referenz erwies, wurde es definitiv Zeit für eine neue Standortbestimmung des schwedischen Krauttechno-Helden Axel Willner. Doch wer vermutet hätte, dass nach den gefeierten Vorgängern F r o m H e r e W e G o S u b l i m e (2007) und Y e s t e r d a y & T o d a y (2009) aufgrund des Umzugs in die paneuropäische Clubhauptstadt Berlin das dritte Album stärker in die funktionalen Zwänge der Tanzfläche transformieren würde, sieht sich aufs Angenehmste getäuscht. L o o p i n g S t a t e O f M i n d eröffnet in sieben visionären Kapiteln viel Luft und Raum und macht immer dann sprachlos, wenn die an der Zehnminutenmarke schrammenden Tracks eine magische Allianz aus hypnotischen Loops, Cinemascope-Flächen und den organischen Rhythmen des befreundeten Drummers Jesper Skarin bilden. Irgendwas ist da immer in Bewegung und durchpulst die bildgewaltige Klangkulisse, und mit „Arpeggiated Love“ hat Willner nicht nur seinen bis dato großartigsten The-Field-Song im Gepäck, sondern auch das perfekte Motto seines künstlerischen Ansatzes vorgegeben.
Stream: The Field – Then It’s White