Französischer Käse ist immer noch der beste. Das haben sich wohl auch die beiden Franzosen Sebastien Chenut und Maud Geffray gesagt, als sie an ihr drittes Album gingen, auf dem sich die Synthesizerflächen im Achtzigerdesign so dick und triefig breit machen wie ein halb zerlassener
c h è v r e c h a u d auf einem Baguette. An erlesenen Zutaten wurde nicht gespart, als Gastsänger bekommt man neben Landsfrau Chloé und Daníel Ágúst Haraldsson von GusGus sogar ein Original aus den Achtzigern in Gestalt von Jimmy Somerville serviert. Alle machen ihre Sache gut, fügen sich ordentlich in die überwiegend eingetrübte Gesamtstimmung ein, bei der an John-Carpenter-Referenzen weiß Gott nicht gespart wurde. Die Unheil verkündenden Säge- und Schwebetöne sind in ihrer Reichhaltigkeit dann aber doch ein bisschen viel, irgendwann möchte man auch keinen Geisterchor mehr darüber hören. Die N u i t d e R ê v e ist da allmählich zur zuckersüßen Albtraumnacht geworden.
Stream: Scratch Massive feat. Koudlam – Waiting For A Sign