DJ Dixon und die Kulturwissenschaftlerin und Yogalehrerin Ana Ofa haben aus der Yoga-Erfahrung heraus eine Compilation entwickelt und zusammengestellt. Zunächst stutzt man: Kann es für Yoga, diese Auseinandersetzung mit der Kraft und Spannung des eigenen Körpers überhaupt einen Sound, eine Musik geben, die eine andere ist als der eigene Herzschlag und die elektronischen Ströme, die die Muskeln mit Spannung erfüllen? Jedenfalls teilen die Tracks von Wahooo, As One, Lawrence oder Tarwater mit der Körpertechnik eine bestimmte, auf das Körperereignis gerichtete Konzentration. Was dieses Album zu einem Meisterwerk macht, ist das Gespür für die Zusammenstellung: die Musik besteht meistens aus zwei Elementen, einen Konzentrationszentrum und einem Ereigniszentrum, die unglaublich präzis gegeneinander gesetzt werden. Es ist atemberaubend, wie zielsicher dieses bestimmte Spannungsmoment anhand der verschiedensten Musiken entwickelt wird. Yoga hin oder her: Es ist der Sound für die Zeit, in der man den ganzen Buzz um Techno und House hinter sich gelassen hat, auf der Insel im pazifischen Ozean lebt und eigentlich nur noch John Coltrane und Johann Sebastian Bach hört – dann ist diese Compilation die einzige, wirklich notwendige Schnittstelle zur Clubvergangenheit.
Tipp: A Rocket in Dub “Rocket Nr. 3”, Larry Heard “Faint Object Detection”, Joakim “La Mouette”
Yoga Sessions: Drawings from the Roots
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