Zu Beginn ein Bekenntnis: Ich war einmal Fan. Damals, Anfang des Jahrtausends, als mit dem auf Bpitch Control veröffentlichten Remix von „Factorycityelektro“ ein beeindruckendes Deutschpunk-Update stattfand. Heute ist der Punkrock-Faktor verschwunden, die peinlichen Irokesenschnitt-Variationen sind geblieben. Mia. machen Musik für die Berliner Republik, und das lohnt sich vermutlich auch, so rein imagemäßig. Irgendwie nach Gedanken und Gefühlen und totaler Selbstreflektion klingende content:encodede, unterlegt mit eingängiger Musik, glatt produziert und schön radiokompatibel, fertig ist die Hitparaden-Nummer. Ein Auftritt in Bundeskanzler-Amt oder beim Bundespresse-Ball kann nur noch eine Frage der Zeit sein. Oder waren sie da schon? Klar, all das hat auch wieder irgendwie Ohrwurm-Qualität, und sicher werden kompetente Produzenten mit dem Erstellen tatsächlich clubkompatibler Remixe beauftragt werden. Darauf zu warten lohnt sich vielleicht, das Album kann man eh demnächst überall rauf und runter hören.