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When The Fever Breaks

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„Abe, turn down the lights, I want to turn the knobs." Was Acpop Maria während ihres stimmlichen Auftrittes bei „Turn Down The Lights" in nonchalanter Coolness zum Besten gibt, taugt gut und gerne zur übergreifenden Programmatik des Mannes aus Hollis/NYC, der sich wie kein anderer zur Aufgabe gestellt hat, Acpop vom Staubmantel der charmanten Reminiszenz zu befreien. Der in Ecuador geborene Carlos Abraham Duque Alcivar gehört seit Beginn der Neunziger Jahre als zwischenzeitlicher Respopent-DJ im Limelight sowie mit Kompositionen für Disko B, Tension oder Sähkö, als Vordenker der berüchtigten Rancho Relaxo Allstars bzw. als Produzent für DJ Hell oder Miss Kittin zu den aktivsten amerikanischen Botschaftern elektronischer Tanzmusik.
Seit Mai 2002 betreibt er zusammen mit seinem Freund John Selway (der für die Scratch-Messages auf den Platten verantwortlich zeichnet) das Künstlerlabel Abe Duque Records, welches mittlerweile auf einen Backkatalog von zwölf Maxis und ein parallel auf Gigolo veröffentlichtes Album zurückblicken kann. Im Gegensatz zu seinem stilistisch noch relativ heterogenen 2005er Longplayer „So Underground It Hurts" versteht sich „When The Fever Breaks" als strikt clubformatierte Bilanz sowie zukunftsbezogenes Versprechen und fasst die vierzehn einzelne Stücke in einen zusammenhängenden Flow, dessen Stringenz seines Gleichen sucht. Insbesondere die erste Hälfte des Sets legt dabei den Schwerpunkt auf konsequent nach vorne gehenden Acpop zwischen den Stühlen von Chicago-bezogenem Jack, lateinamerikanisch inspirierten perkussiven Querverweisen, hedonistischer NY Disco sowie gelegentlich einbrechenden flächenhaften Trance-Erinnerungen. Dennoch bleibt auch dieser Part für strikte Vertreter des Minimalismus genießbar. Dass Tracks wie „When The Fever Breaks", „Disco Nights", „Ghost Dance", „Who´s Got Da Flave Again" oder das schon erwähnte „Turn down the lights" sich so zwingend als Peaktime-Hymnen machen, liegt nicht zuletzt an der klugen Auswahl der Vokalisten. Mit der Belgrader DJ Tijana T. und dem Detroiter Technosoul-Poeten Blake Baxter (für die – so ganz nebenbei – im kommenden Jahr jeweils von Duque produzierte Künstleralben anstehen) gewinnt der Acpop von Abe Duque nochmals eine sinnlich intensivere Komponente.
Dass die Magie der Modulation aber auch ohne verbale Unterstützung knapp 20 Jahre nach Phutures „Acpop Trax" nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat, beweist Duque mit den kongenialen instrumentalen 303-Fantasien „Pounce" oder „From Fire Or Flame". Oder um es mit den Worten von Abe selbst auszudrücken: „When the fever breaks, then we will know life is good."

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