Ein verdammt modernes Album hat Anders Ilar hier vorgelegt – und was für einen Albumeinstieg! „Ineptitude“ ist Downtempo-Dekonstruktivismus mit abstraktem Sound-Design, der sich im zweiten Track auf gleichem Niveau fortsetzt und einen direkt auf den Dancefloor führt. Dort kann man dann auch bleiben und sich von irren Bleeps und wirklich sorgsam gesetzten und extrem gelungenen Effekten durch die Nacht treiben lassen. „Wavefunction Formula“ greift dabei keine Stilströmung willenlos auf, sondern hangelt sich durch Minimal-Techno-Electro, ohne stuppope Partei zu ergreifen. Erst im fünften Track kommt so etwas wie eine Reminiszenz an Acpop, der klappernde Groove zum Gezwitscher verweigert sich aber den Klischees des Genres. Zwei Stücke später ist aber schon wieder Schluss mit Retro, „Ocean Sonata“ ist eine elfminütige Space-Elegie von enormer Vielschichtigkeit, die sich blendend in jedem Techno-Dubstep-Hybrpop-Set machen wird. Konsequent kommen danach nur noch Breakbeat-Tracks, aus denen vor allem „Serpentine Star“ wunderbar entrückt und eigenständig heraussticht. Das etwas zuckrig geratene Finale verzeihen wir dem Schweden nach diesem speziellen und persönlichen Album dann gerne.