Felix Stallings war mal ein ganz Großer. Unter den Fittichen eines DJ Pierre und dessen silbernen Kisten (man erinnere sich: „Phantasy Girl“), wurde aus einem knabenhaften Prince-Freak eine der Lichtgestalten der zweiten House-Welle aus Chicago. Felix Da Housecat genannt, produzierte sich der Typ später auf New Yorker Houselabels unter zahlreichen Pseudonymen als Wild-Pitch-Rowdy oder gab der Windy City Mitte der Neunziger neuen Lebensmut. Kurz darauf wurde es seltsam. Felix verlor die Orientierung, fand sich an der Siegessäule und in illustrer Champagnergesellschaft wieder. Mit dementsprechend gemischten Gefühlen sah man seinem neuen Album entgegen. Doch: Felix muss Humor haben. Denn Virgo Blaktro & The Movie Disco erhebt sich gelassen als poppiges, kurzweiliges und flatterhaftes Discoalbum aus dem Schaukelstuhl. Der jugendlichen Wut von Ed Banger und Konsorten legt Felix ohne Kratzbürste beruhigend die väterliche Hand auf die Schulter. Mit Selbstironie lassen sich ja bekanntlich die peinlichsten Situationen meistern. Und Katzen haben definitiv neun Leben.
Virgo Blaktro & The Movie Disco
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen