Luke Sutherland, Stefan Schnepoper und Volker Bertelmann bauen aus, was sie in den letzten paar Jahren auf "A Heart And Two Stars" und "My City Glittered Like A Breaking Wave" entworfen haben. Mit Melodien und Gesang umgehen, ohne zu vergessen, warum das alles vor einiger Zeit mal aus guten Gründen wegabstrahiert wurde, also ohne zu vergessen, wie erfrischend der Reduktionismus elektronischer Musik sein kann. Was Music A.M. mit Bass, Synthesizer, Gitarre, Computer und Sutherlands schöner schlaffer Stimme anstellen, hat also weniger mit einem Bruch als mit einer Auseinandersetzung zu tun. Sie wird ruhig und abwägend geführt, man bemerkt sie kaum, aber die Spannungen, die dabei entstehen, verhindern, dass die Musik zu beliebigem Geplätscher verkommt. Mal wird in typisch zurückhaltender Manier in Rhythmen und Gesang R’n’B-Einflüssen gefrönt, mal schweben samtweiche Space-Jazz-Bläser über den aufgeräumt aber nicht unkomplex gemusterten rhythmelodischen Soundteppich, mal klingt die Musik derart ausgedünnt, dass sie in einer Atmosphäre melancholischen Wohlgefallens zu entschwinden scheint. Das Unterschwellige gerät in den Fokus, und dort tummeln sich bei Music A.M. Pop und Begehren.