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Trust

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Seit nunmehr acht Jahren gehört Hiroshi Watanabe zu den immer wieder gern gesehenen musikalischen Gästen der Kölner Kompakt-Familie. Apropos Familie: Als Sohn eines Komponisten und einer Jazzpianistin war Watanabe der Weg zur Musik quasi in die Wiege gelegt. Und indem er nach dem Studium der Musik in Tokio und den USA sein künstlerisches Hauptprojekt nach dem mittlerweile zehnjährigen Sohn benannte, steht ja irgendwie auch die nächste Generation schon in den Startlöchern. Insofern verwundert es nicht, dass Kaito auch auf dem fünften Album einen überaus persönlichen Zugang zu seiner musikalischen Welt gewährt. Doch nicht nur dieser offene Umgang mit melancholischen Gefühlen macht Trust zu einer schwer in Worte zu fassenden klanglichen Offenbarung. Kein anderer Produzent zeitgenössischer elektronischer Musik versteht es so wie Watanabe, seine Kompositionen um zentrale Harmoniemotive stets weiter zu entwickeln, immer wieder neue schillernde Schichten freizulegen und den Horizont freizuräumen für einen verklärten Blick aus der Dunkelheit hinaus in einen besseren Tag. Klingt irgendwie ziemlich esoterisch, wenn man das so liest, aber es gibt nun mal keinen nüchternen Weg ins Romantikerherz. Und so hinterlassen traumhaft dichte Epen wie das orchestrale „Rainbow Circles“ oder die stärker perkussiv bis housig geprägten „Trust“ und „Reach For Your Mind“ die Vision einer Glückshormon-überladenen Schwerelosigkeit, die man gemeinhin seit den Eye-Q-/MFS-Zeiten Anfang der neunziger Jahre für verschüttet hielt. Watanabe ist jedenfalls mit Trust endgültig die konzentrierteste Form der klanglichen Euphorie gelungen.

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