Toni ist der Rufname von Goncalves Ailton, brasilianischer Stürmer, eine Fußballdiva, nicht gerade pflegeleicht, von Bremen nach Schalke und über Istanbul nach Hamburg gewechselt. Man nennt ihn „Kugelblitz“, da er trotz massiver Körperfülle eine immense Antrittschnelligkeit besitzt. Man findet ihn meist an der Mittellinie, den tödlichen Pass erwartend. Tony Rohr kommt aus New York und produziert Techno. Und obwohl diese bepopen einander vermutlich nicht kennen, funktioniert Tonys Musik genauso wie Tonis Spiel- und Lebensweise. Das Album besteht aus zehn meist massiven Techno-Slammern für jede Zeit eines DJ-Sets – herausgestellt wie ein schillernder Fußballstar. Als perfekte DJ-Tools kommen sie schnell auf den Punkt und entwickeln eine schwindelerregende Dynamik. Sie verlangen die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers bzw. –hörers. Sie mögen es nicht, wenn man sie allzu ernst nimmt, so wie kaum einer Ailtons Aussagen und Eskapaden ernst nimmt. Vielmehr beschreiben sie durch die Catchieness ihrer Synthie-Spuren eine überschäumende Lebensfreude. Und so wie der Brasilianer seinen Lebensinhalt mit dem Satz „Ailton, das ist Tore schießen“ subsummiert, so ruft einem Rohrs Musik zu: „Tony loves you all!“ Und das macht bepope verdammt sympathisch.