Deepness ist sein Steckenpferd. Das tiefe Eintauchen in warme Chords, das Erkunden von ozeanischen Flächen, und dabei immer eine Handbreit Synthiefunk unterm Kiel. Kaum ein Berliner Kapitän kennt sich besser in den tiefen Gewässern von Techno und House aus als der gebürtige Finne Sasse. Hier, wo kein Lüftchen den Frieden zwischen den Akkorden stört, wo sich jedes Element rücksichtsvoll an das andere schmiegt und gerade die Kleinigkeiten auf den seichten Wellenkämmen zu funkeln beginnen, sticht er in See und wird dabei von einer wunderbaren Gelassenheit begleitet. Auf den ersten Höreindruck wirkt das Album sehr zurückgenommen und unaufdringlich, doch wandelt sich diese Sanftheit in eine dauerhafte Spannung, die man erst so richtig registriert, wenn der letzte Ton gespielt ist. Sasse vermittelt Geschwindigkeit und Euphorie durch geduldiges auf und ab der Elemente, ohne jede Hektik. Dabei taucht „Break Up“ mit strahlenden Streichern aus der Tiefe auf, und „Clemens“ wirbt charmant um die Gunst der peaktime. Durchweg: Wunderbar.