Nachdem Thies Mynther und Dirk von Lowtzow ihr letztes Konzert in der Berliner Volksbühne zeremoniell mit Champagner und illustren Gästen begingen, wird nun auch auf dem vierten Werk der dekadenten und feierlichen Aufführungssituation gehuldigt. Im Laufe der letzten Veröffentlichungen hat sich das Instrumentarium der bepopen beständig minimiert. Waren einst Eskapaden des elektronischen Möglichkeitsspektrums zu hören, bleiben nun auf Thrown Out Of Drama School Mynthers präpariertes und bisweilen verstimmten Geigenchören ähnelndes Klavier und die Stimme Dirk von Lowtzows zurück. Wie auch bei der letzten Arbeit Three stammt das Cover von der Kölner Konzeptkünstlerin Cosima von Bonin. Von Lowtzows Stimme gleitet während der Aufführung von tiefsten Tiefen in Prefab-Sproutsche Höhen, während Mynther mit dandyeskem Klavierspiel Kontrapunkte setzt. Eine leise Ironie ist auch in diesen künstlich-düsteren Gegenwelten als Schatten und Begleiter immer an der Seite des Publikums. Das Konzert endet mit der Ode an Freundschaft, Trunkenheit und der leichtfertigen Waghalsigkeit des Pop: Bevor der Klavierdeckel fällt und der Applaus Rahmen gibt, hören wir noch einmal das bereits früher auf Dial erschienene „You’re My Mate“, das Lust auf eine Wirklichkeit abseits des Vorhangs macht. Ein weiterer Streich gegen weiche Zäune.
Thrown Out Of Drama School
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