Nach „Metropolis“ und „Vendredi Soir“ erhielt Jeff Mills einen Auftrag für eine weitere Filmmusik, und zwar für den 1923 gedrehten „Three Ages“ von Stummfilmstar Buster Keaton, einem der größten Komiker der Filmgeschichte. Mills Musik wirkt mit ihren absolut sparsamen 909-plus-Synthesizer-Arrangements, als stamme sie aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Epoche – genauso wie die Stummfilmbilder aus den 20er-Jahren. Es ist überraschend, welch beatorientierte Musik Mills hier verwendet. Während Filmmusik heute oft den Charakter einer emotionalen Illustration hat, stehen sich hier die Bilder Keatons und Mills Musik viel abstrakter gegenüber. Mills Tracks wirken wie eine liebevolle, solpoparische Geste, mit der Keatons notorisches Scheitern auf dem Weg zu seiner Geliebten in drei Epochen der Menschheitsgeschichte verfolgt wird. Die eigentliche Verbindung zwischen der patternorientierten Musik Techno und den verkürzten Bewegungen des Slapstick wird aber in den kurzen Sequenzen klar, die Mills aus dem Film herausgelöst und zu Loops verarbeitet hat: Hier wird im Bild und im Sound eine explosive Energie spürbar, die es im Kino wie in der Musik selten gibt.