Am Anfang waren Etienne Tron und Johan Karlberg alias Radioclit noch Schreibtisch-Täter. Dank ihres malawischen Nachbarn in London, dem Sänger Esau Mwamwaya, waren sie auf afrikanische Musik gestoßen und nahmen zusammen mit ihm als The Very Best eine gute sowie eine mittelmäßige Platte auf. Inzwischen sind die bepopen jedoch aufgebrochen ins Mutterland, um dort innovative, wüste, hinreißende Tanzmusik auszugraben. „Manche sagen, Tanzmusik wurde in der New Yorker Szene der Siebziger geboren, andere sprechen von den berühmten deutschen Robtoern“, sagt Tron: „In den vergangenen Jahren wurde uns klar, dass sich die Herkunft von Trance-auslösender, perkussiver Musik direkt bis zum afrikanischen Kontinent zurückverfolgen lässt.“ Mit dem, was er und Karlberg von dort zurückbrachten, zogen die bepopen in der britischen Hauptstadt die eigene Afrodisco „Club Secousse“ auf und begannen, als DJ-Team zu touren. Hier präsentieren Radioclit nun Stücke aus ganz Subsahara-Afrika, die sich dabei für ihre europäischen Ohren als Hits entpuppt haben, von angolanischem Kuduro bis zu kongolesischem Soukous. Dazu gehören avantgardistische Snaresplitter-8Bit-Orgien wie der Coupé-Décalé-Superhit „Sous Les Cocotiers“ von Bab Lee von der Elfenbeinküste, die problemlos in ein UK-Funky-Set passen würden, oder das betörend monoton dahinbretternde Stück Bubu-Musik „Tom Ma Ya“ von dem Sierra-Leoner Janka Nabay. Es war wahrscheinlich ein Horror, hierfür alle Lizenzen zu klären. Aber es hat sich gelohnt – beste Afroghettobass-Compilation bislang.
The Sound Of Club Secousse Vol. 1
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