Jean-Paul Bondy dürfte besonders von Volsoc bekannt sein, seinem gemeinsamen Projekt mit dem John-Tejada-Mitstreiter Justin Maxwell. Bondys Solodebüt ist eine Überraschung: „The Path Of Most Resistors“ ist ein vocal-orientiertes Electro-Album, das die notorische Fliegerbomben-Alarm-Stimmung des Genres hinter sich lässt und eher an die mystisch-witzige Atmosphäre amerikanischer Produktionen der frühen Achtziger anknüpft. Jean-Paul Bondy produziert keineswegs Electro-Pop, also Electro-Beats plus Popsongs, sondern entwickelt das Poppige aus den eigensinnigen Windungen und Schleifen der Electro-Stücke. Bondy hat eine sehr eigene Art, Songs zu komponieren, die in ihrem komplexen, gewundenen Stil tatsächlich an Klassiker wie Juan Atkins’ „Alleys Of The Mind“ oder auch an Atkins’ spätere Songs der „Mind & Body“-Phase erinnern. Das Album ist detailverliebt, und es macht viel Vergnügen, die Ausdifferenzierungen der Soundminiaturen mit zu verfolgen. In den zehn Tracks groovt sich Bondy nie auf einen bestimmten Standard ein, es gibt bis zum Schluss Überraschungen – etwa beim letzten Track, „Bit By Bit/Ear Worms“: Die Technonummer erzeugt mit einem tollen, lautmalerischen Gesang eine magisch-magnetischen Anziehungskraft.
The Path Of Most Resistors
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