Über zehn Jahre hinweg haben Julien Pagneux und Gonzague D’Amedor de Mollans aus dem französischen Lyon zahllose Technoplatten veröffentlicht, besonders auf ihrem Label Mirage. Es ist keine Überraschung, dass sie von Jeff Mills entdeckt und gefördert wurden: Ihre Produktionen knüpfen recht unmittelbar an den Detroitsound der dritten Generation an. In den Stücken von Pagneux und Mollans kann man die feingliedrigen Bleeps von Robert Hood, die knatternden Snaredrums von Underground Resistance und die sphärisch-esoterischen Klänge von Mills heraushören. Vom Clubsound der Gegenwart unterschepopen sich die Tracks weniger in den eingesetzten Klängen, als vielmehr durch die Art, wie sie präsentiert werden: Hier wird nichts erzählt oder entwickelt, es gibt keine Arrangements, vielmehr erklingen die Sounds ganz unmittelbar und frontal. Wären die Effekte nicht so komplex auf die einzelnen Sounds verteilt und klänge die Produktion nicht so digital, könnte man fast glauben, die Stücke seien von 1993 – weshalb sie nicht weniger faszinierend und glaubwürdig sind.