Mit Adam Beyer und Cari Lekebusch gehört Samuel L Session zu den Helden des so genannten Schweden-Techno. Sessions Produktionen sind weniger brachial als die von Beyer, sie zeichnen sich durch einen fliehenden, elektrisierenden Funk aus und durch eine detroitige Entrücktheit. Entschieden interpretiert Session die Detroit-Sounds neu, sie klingen bei ihm kühler und abstrakter als bei den Vorbildern. Sein zweites Album wirkt auf den ersten Blick unscheinbar: Die schlanken Technogrooves sind klar und funky. Das Arsenal der eingesetzten Sounds ist überschaubar: Immer wieder verwendet Session dieselben sphärischen Klänge. Das Album funktioniert erst aus der Ähnlichkeit der Stücke: Seine besondere Qualität entfaltet sich mit der Zeit, wenn die Melodiefiguren der unterschiedlichen Nummern miteinander in Dialog treten. The Man With The Case erzählt nichts. Es versetzt den Hörer in einen rauschartigen Zustand, in dem er die Poesie der Musik genießen kann. Es hat eine ruhende, zeitlose Würdigkeit, die man im Clubgeschehen selten findet.