Sven Kacirek ist ein offenherziger Typ. Mehrere Wochen war der Jazzschlagzeuger und Elektronikmusiker auf Einladung des Goethe-Instituts Nairobi in Kenia unterwegs, um die Musiktraditionen des ostafrikanischen Landes aufzusaugen. In kleinen Dörfern hat er Menschen besucht und einfach gewartet, was passiert. Und es ist einiges passiert: Die Menschen hießen ihn mit Gebeten willkommen, sie aßen, sprachen, lachten, musizierten mit ihm. Kacirek nahm all das auf und verknetete es, zurück in Hamburg, mit handgespielten Ergänzungen und Elektronik zu einer gänzlich neuen, freien, unerhörten Musik, aus der vielleicht wirklich die Seele Afrikas spricht. Musik jedenfalls mit einer spirituellen Qualität, Blues auch, obwohl der doch aus Westafrika stammt, nie dick aufgetragen, immer eher leise nachfragend und nachdenklich interagierend. Und dabei vollkommen klischeefrei, was eben von ehrlicher Neugier, Vorurteilsfreiheit und Offenherzigkeit zeugt. Man kann nachhören, wie ergreifend dieser Trip offenbar war. Auf einer 10-Inch wird es übrigens Remixe unter anderem von Lawrence geben.