Nie war er so songorientiert wie hier. Man könnte auch sagen, dies ist B.Fleischmanns Morrmusikalischste Platte. Für zwei Songs hat er sich Christof Kurzmann, den Kopf des Orchester 33 1/3, eingeladen, der traumhafte Vocals beisteuert. „Cain“ erinnert ein wenig an die Tindersticks, während „From To“ wehmütige Erinnerungen an Extended Versions weckt: Kurzmanns hervorragende, sehr Robert-Wyatt-beeinflusste Band aus den frühen 90ern. Aber auch die instrumentalen Stücke, die den Rest dieses Albums ausmachen, atmen eine durchaus vergleichbare melancholische Weite. Soundtechnisch treffen hier zwar die Shoegazer auf die Elektronikfrickler, wie bei den meisten Morr-Veröffentlichungen, aber die Melodien sind wesentlich klarer und stärker als das sonst üblich ist. Das wirkt auch in der Struktur und der Schichtung der Sounds durchdachter als sowohl der historische wie auch der neue Shoegazer-Sound. Ein Gespür für Aufbau und Atmosphären macht sich hier bemerkbar, das an einen sehr gelungenen Soundtrack denken lässt. Ein wirklich sehr schönes Album.