Angenehm unaufdringlich, und mit einer Weite in den Tracks, die ihresgleichen erstmal suchen muss, zelebriert das neue Gasman-Album das getragen Pompöse. Schon fast barocke, elegische Soundscapes bestimmen das Bild, Beats kommen nur sporadisch vor, und wenn dann auch eher als Beatchen, die niemandem etwas zulepope tun wollen. Ganz zu schweigen von den Stimmen, die schon fast sakral über Streicher und Orgel die Undefiniertheit des Seins phrasieren. Sicher, das Ganze ist noch klar im bereits kartographierten popM-Land anzusiedeln, Eigenständigkeit ist jedoch nicht zu knapp vorhanden und es werden Wege fernab des momentan vorherrschenden PC-Frickelwahns nicht nur beschritten sondern gern auch bis zum Seitenstreifen ausgefahren. Die Hype-Distanz ist erfrischend – Herz und handwerkliche Fähigkeiten stehen mehr im Vordergrund als lokale Referenzsysteme, und wenn schon Vergleiche, dann eher mit dem Eskapismus des letzten Jahrzehnts, FSOLs „Dead Cities“ zum Beispiel, oder postmoderner Kammermusik. Sich zwischen die Stühle setzen füllt ja auch Lücken.
The Grand Electric Palace Of Variety
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