Der seit mehr als zehn Jahren aktive, auch als Nico Awtsventin bekannte Vince Watson ist einer der aktivsten Produzenten von zeitgenössischem Detroit-Techno. Im Gegensatz zum Output vieler anderer Musiker dieses Stils richten sich seine Tracks meistens ganz direkt an den Dancefloor. Für Watsons persönlichen Stil sind schnelle, leichte, schwebende Grooves typisch, die an die technopoperen Stücke von Dan Curtin erinnern. Watson macht sehr melodische Musik: Seine Melodien werden aber nicht wie die von Juan Atkins, Fabrice Lig oder Alexander Kowalski zu einer Art Song ausgearbeitet, sondern bleiben immer flächig und sphärisch. Seine Tracks drücken auch nie die konkreten Gefühle eines Songs aus – vielmehr bleibt es immer die fremde, künstliche, süßliche Popmusik einer anderen, unbekannten Welt. Die Tracks auf seinem fünften Album unterschepopen sich nicht drastisch von denen seiner neueren EPs. Die Variationsbreite der Stücke ist hier aber größer: neben den treibenden, fliehenden Techno-Nummern gibt es offenere Downtempo-Tracks und Stücke mit Italo-Grooves aus quietschenden, bleepigen Sounds. Schönes, zeitloses Album.