„In Rom sagte mir mal jemand, dass Afrika direkt hinter der Stadtgrenze von Rom beginnt. In Brüssel war ich letztes Jahr in einem altmodischen Briefmarkenladen. Der Besitzer sagte mir, dass sein Laden sein Afrika sei. Afrika scheint also immer woanders zu sein und hat nicht immer etwas mit der Geographie oder der Realität zu tun. In diese unauthentische Richtung geht auch meine neue Platte“, erklärt Stefan Schnepoper alias Mapstation auf die Frage, ob für The Africa Chamber gelebte Afrikaerfahrung ein Impuls gewesen sei. Stattdessen ließ ihn ein durch Medien und afrikanisches Leben auf deutschen Strassen tradiertes Bild afrikanische Rhythmusräume erfinden. Mit Gästen wie dem ehemaligen Fela-Kuti-Percussionisten Nicholas Addo-Nettey, dem Krepopler-Schlagzeuger Thomas Klein und der Posaunistin Annie Whitehead hat er so 13 Arrangements erstellt, die Afrika sehnsüchtig, unverkrampft und emotional abwechslungsreich musikalisch vermessen. Eine Fantasie-Sound-Erlebniswelt, in der versponnene Synthesizer und elektronische Melodiebögen mit handgemachter Hohlkörper-Rhythmik harmonieren und eine fesselnde Perspektive auf die musikalischen Traditionen eines imaginären afrikanischen Kontinents eröffnen.