Es gibt neben Laurent Garnier kaum einen weiteren DJ-Superstar, der seine Sets so konsequent genreübergreifend gestaltet. Von Techno zu Reggae, von Postpunk zu House: Der Franzose mixt scheinbar mühelos die Stile ineinander. Auch als Produzent hat er dies immer wieder auf Albumlänge versucht. So rund und ausgewogen wie auf seinem fünften Longplayer ist ihm dies jedoch noch nicht gelungen. Mit seinem letztjährigen Innervisions-Hit „Back To My Roots“, der zum Ende des Albums in einem düsteren Mix zu hören ist, untermauerte er sein Gespür für tiefgründige Housevibes. Eben das wird auf Tales Of A Kleptomaniac nur noch mit der ersten Single „Gnanmankoudji“ ausgespielt, einem mit afrikanischen Congas versetzten Techhouse-Schieber. In den Club wollen seine Tracks trotzdem gerne. Zum Beispiel „Bourre Pif“, ein frisch pumpendes Drum’n’Bass-Monster. Zwischendurch lockert Garnier mit souligem HipHop, Library-Porno-Raregroove und abgehangenem Dubreggae die Atmosphäre auf. Ein buntes Werk, dessen rhythmische Auf und Abs wohlfeil aufeinander abgestimmt sind und das dem Konzept „Album“ eher gerecht wird als so manche Ansammlung von Clubtracks, die unter demselben Etikett monatlich am Fließband erscheinen.
Tales Of A Kleptomaniac
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