Ein schon x-mal beerdigter künstlerischer Ansatz ist merkwürdiger Weise immer noch in Umlauf: Postmoderner Zeichensalat, der auf Historisches zurückgerechnet wird. Im Guggenheim Museum in Berlin wird derzeit der Postmodernist Matthew Barney in Bezug zum Kunstklassiker Joseph Beuys gesetzt und eine ähnliche Technik verfolgen auch To Roccoco Rot; sie lassen einerseits durch Zitate und fragmentarische Aneinanderreihungen Spiel- und Rezeptionsräume entstehen, andererseits stellen sie einen deutlichen Bezug zum Bauhaus-Künstler Laszlo Moholy-Nagy her, der Buchstaben in Schellackplatten ritzte, um diese unvorhersehbar springen zu lassen. Musikalische popentitätsstiftung dieser oder ähnlicher Arten und Weisen auch noch gepaart mit einer nerdig-elitärer Vinyl-only-Attitüde wurde wohl ebenfalls nicht von den drei Elektronikern erfunden, hat aber hier wenigstens einen nennenswerten Vorteil: Die Tracks auf „Taken From Vinyl“ Stücke gibt es nun erstmals auf CD, zuvor waren sie alle ausschließlich auf schwarzem Kunststoff erschienen. Nicht nur deswegen ist diese zwölf wunderbaren experimentelle Ambienttracks umfassende Sammlung, welche die Schaffensphase seit Gründung der Gruppe 1995 wiederspiegelt, absolut zu empfehlen.