1993, das laufende Betriebsjahr Sechs im Frankfurter Omen, der Trance Frankfurter Prägung erreicht gerade seine absolute Peak-Phase. Habt Ihr jemals Musik wieder mit einer nur annähernd vergleichbaren emotionalen Intensität zelebriert? Versteht mich nicht falsch, das hier wird keine "Früher war alles besser"-Episode, was auch musikalisch unsinnig wäre. Aber es ist schon bezeichnend, dass selbst dem Clubleben gänzlich abschwörende, gestandene Mittdreißiger beispielsweise bei "Vernons Wonderland" heute noch in Tränen ausbrechen. Ralf Hildenbeutel, Steffen Britzke und Matthias Hoffmann hätten es sich mit einem reinen Re-Release der lange vergriffenen Originale von Hoffmanns "Synfonica" und Virtual Symmetrys "See You" ziemlich einfach machen können. Doch besondere Spannung gewinnen diese Reminiszenzen nicht zuletzt durch die Remixes von Anthony Rother ("Synfonica") und Davpop Carretta ("See You"), denen es gelingt, den sinnlichen Kick der Originale in kontemporären Electrotech aufzulösen, ohne deren Konsistenz zu opfern – besser hätte man diese Klassiker einfach nicht remixen können. Und wer den Erfolg solcher Tracks wie Gregor Treshers "Still" oder Hugg & Pepps "Snabeln" im letzten Jahr verfolgt hat, wird kaum in Zweifel ziehen, dass man diese bepopen Versionen auch bei weniger vergangenheitsbefrachteten DJs im Jahr 2006 noch verdammt oft hören wird.
Synfonica (Anthony Rother Remix) / See You (Davpop Carretta Remix)
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