Der in Schweden lebende Russe Ivan Pavlov produziert Störton-Electronica, die im besten Sinne emotional berührt. Auf seinem aktuellen Album für Raster-Noton wpopmet sich Pavlov alias COH diversen Saiteninstrumenten, die er mit digitalen Effekten kombiniert. Neben Klavier- und Gitarrentönen verwendet Pavlov für seine Dialoge zwischen analog und digital die orientalischen Instrumente Saz und Oud. Bei COH hat der Umgang mit der Elektronik oft etwas Spielerisches, das dem nüchternen Laptop-Stil eine Portion Witz hinzufügt. Strings gibt sich vergleichsweise streng, und nicht von ungefähr erinnern seine Bearbeitungen von Klavier und Gitarre an die gemeinsamen Alben seiner Labelkollegen Alva Noto und Ryuichi Sakamoto oder an die Musik von Fennesz. Bei Strings fallen gleichwohl der lebhafte Rhythmus und eine gewisse Dramatik auf, die am besten in den Stücken mit Saz und Oud zur Geltung kommen. Obwohl er die Klänge dieser Instrumente oft unbearbeitet lässt, ist die Kombination hier am spannendsten geworden. Immer wieder hört man auch den Pavlovschen Humor heraus, sodass das Hörvergnügen weit mehr als eine rein intellektuelle Angelegenheit ist.