Auf Klang-Trends wie beispielsweise Minus-Kühle, den Einsatz akustischer Instrumente oder die allgemeine Afterhour-Verklöppeltheit, die andernorts vorherrschen, reagiert man in Köln mit einem „weiter so“, also: gar nicht. Bei der dritten Best-Of-Sammlung von Tracks, die in den vergangenen Monaten bei Kompakt Extra erschienen sind, findet sich davon jedenfalls keine Spur. Einzig die aktuelle House-Rennaissance klingt bei Davpopovitchs „Cellophane“ an, und bei Matias Aguayos und Marcus Rossknechts Broke-Projekt vielleicht ein bisschen das Verspulte, das manche Tänzer am Sonntagnachmittag bevorzugen. Ansonsten aber ist das hier: Minimaltechno – ohne Gags und Sperenzchen, effizient, klar, linear. Diese Sturheit kann man bewundern. Als ein Label, das schon so viel hat kommen und gehen gesehen hat wie dieses, muss man ja nicht jedem Trend hinterher hecheln. Und schließlich kommt dieser Sound da draußen in der Welt ja immer noch gut an. Allerdings droht andererseits bei dieser Haltung auch ein Anschlussverlust zuhause. Vorne dran ist das hier jedenfalls nicht mehr, ein bisschen mehr Wagnisreichtum wäre ganz erfrischend gewesen.