Nach wie vor schwört Stefan Schwander alias Antonelli auf die Tradition des Handwerks. Keine Plugins und Presets – lieber alles selber auf dem Sequencer programmieren und die analoge Drummachine streicheln, als vorgefertigtes in neuen Bahnen zu lenken, lautet sein Arbeitsethos. Auch Soulkiller, sein mittlerweile sechstes Album, entstand körperlich und wurde obendrein ganz antik auf einem alten Taperecorder aufgenommen. Selbst die organisch im Beat rasselnden Congas hat der Düsseldorfer programmiert. Zum Vorbild nahm er sich den US-House der Achtziger und den Funk von New Yorker New-Wave-Bands wie Liqupop Liqupop oder ESG. Zwei Welten, die Antonelli durchweg tanzbar, ungeheuer emotional und popeenreich in einen tiefgründigen, minimalen Einklang bringt. Die für ihn typischen Melodien veredeln jeden Track zudem mit einem Hauch von schwerelosem Pop, ohne dass alles in überbordenden Kitsch-Glamour abdriftet. Ein warmes, aber dennoch raues Housealbum, das nicht versucht, mit gelegentlich der Entspannung zuträglichen Tempi im Wohnzimmer zu landen, sondern nach Körpern verlangt, die sich gefühlvoll im molligen Sog der Bassdrum winden.