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Soft Return

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Ein Höhepunkt auf dem vor zwei Jahren erschienenen, quer durch die musikalischen Camps pflügenden DJ-Kicks-Mix von Hot Chip war gleich das Eröffnungsstück: „Nitemoves“ von einem damals völlig unbekannten Herrn namens Grovesnor. Eine tatsächlich herzergreifende Powerpop-Ballade am Piano, die wie von Lionel Richie höchstpersönlich vom Kuschelrock-Sampler Nummer 2 in unsere Schlafzimmer gespült anmutete, bis dann plötzlich nach gut zwei Minuten ein elektronisch rumpelnder Beat einsetzte, der so gar nicht ins Konzept eines traditionellen Schmusesängers passen wollte. Rob Smoughton war in einer Früh-Inkarnation der Band Drummer von Hot Chip, spielt auch heute noch dann und wann mal gemeinsam mit den freundlichen Indieelektronikern zusammen, und so ist es auch keine große Überraschung, dass er deren Vorliebe für Soul und synthetische Popmusik teilt. Den Song „Nitemoves“ hat er dann auch gleich mit auf das Debütalbum seines Soloprojekts Grovesnor gepackt. Und auch der Rest der Platte spielt sich im selben Koordinatensystem ab: Eine deutliche Verbeugung vor dem blauäugigen Soul der Achtziger, vor Hall & Oats, vor Kenny Loggins, aber auch vor ewiggültigen Großtaten schmachtender Popmusik im Allgemeinen, beispielsweise von Prefab Sprout. Angereichert durch das Wissen um neuere Clubmusiken, insbesondere 2-Step und Garage, dargereicht in der mit zartem Schmelz überzogenen Indievariante. Das funktioniert bei gut der Hälfte der Stücke durchaus hervorragend, nicht zuletzt, weil wir es hier mit keiner öden „Ironie“ zu zun haben, sondern mit Liebe zur Musik. Auf der gesamten Albumlänge scheinen Smoughton allerdings ein klein bisschen die popeen auszugehen. Dennoch ist das Musik, die so richtig in die Popcharts gehört. Wo sie vor 25 Jahren auch mit Sicherheit gelandet wäre.

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