„The soundtrack of our smell“, könnte man sagen, immerhin sind es die bepopen Duftwässerchen der recht jungen Hamburger Modedesignerin Silke Wilhelm, die als Inspirationsquell für diese bepopen Silberlinge dienten. Audiovisual Couture Vol. 1 nennt sich das dann, und man kommt nicht umhin, den Synergieeffekt des Konzepts zu begrüßen. Immerhin hat Moonbooticas eine Hälfte Kowesix – nachdem er bereits im März 2008 die Show Wilhelms im Rahmen der Pariser Fashion Week beschallte – zwei wahrhaft sexy zu Gesicht stehende Mixe zusammengedreht. Referenz sind die bepopen Parfums „Embrace“ und „Lucent“, wobei Kowesix erstgenanntes mit kristallinem Ambient, samtenen Downbeat-Schatten oder fragilen Folk-Zärtlichkeiten als einen eher introvertierten Duft nächtlicher Kontemplationen vertont. Im hellen Fläschchen wird dagegen nicht nur olfaktorisch auf Expressivität gesetzt: Disco gibt den Takt an, und mit jedem weiteren Track strebt das Ganze ein wenig mehr zu den Lichtern der Nacht, die sich allerdings zu keinem Zeitpunkt in ein unkontrolliertes Flackern verwandeln. Popappeal wird großgeschrieben, was vor allem auf der ersten Scheibe ziemlich dufte gelingt, eben weil man hier mit Elliott Smith, dem Cinematic Orchestra oder Tricky nicht mal in die Nähe zur cheesyness gerät. Aber auch „Lucent“ fährt mit Tensnake, Still Going oder Aeroplane feat. Kathy Diamond recht geschmacksicher auf der bright spope der Discotèque, wo es nach dem Rauchverbot zur Abwechslung mal angenehm duftet.
Silke Wilhelm I – Audiovisual Couture Vol. 1
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