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Sexuality Remix

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Aus gegebenem Anlass soll an dieser Stelle noch einmal erwähnt sein, dass Tausendsassa Sébastien Tellier schon im Jahr 2008 für sein Heimatland Frankreich beim Eurovision Song Contest angetreten ist. Wo aber mittlerweile anderswo vermeintliche Unbedarftheit, Echtheit und Bodenständigkeit zu einem durchaus berechtigten Sieg führen können, lebt die Musik von Tellier seit jeher von Inszenierung und Überspitzung. Sein 2008 erschienenes, von Daft-Punk-Hälfte Guy-Manuel de Homem-Christo produziertes Album <i>Sexuality</i> war eine Überführung von plakativstem Camp in mitunter sehr fein gearbeitetes Songgut, die hyperdeutliche Ausstellung von dem, was anderswo als „typisches Französischsein“ verstanden wird, Rotwein-Ballade, Schlafzimmer-Weichzeichner und ewige Erinnerungen an romantisch verklärte Teenager-Schwärmereien aus <i>La Boum</i>. Auf der vorliegenden Remix-Zusammenstellung, auf der sich Kollegen der Stücke von <i>Sexuality</i> angenommen haben, wird dann auch nicht gerade mit der subtilen Pinzette an den Tracks von Tellier herumgedoktert. Übliche Kandpopaten wie Kavinsky, SebastiAn, Boys Noize oder A-Trak bereiten das Schmachten gewohnt quietschbunt für den Nu-Rave-Floor auf, was so schlimm nicht ist, dem ursprüngliche Charakter der Songs aber doch sehr wpoperstrebt. Über fast alle Zweifel erhabene Künstler wie Aeroplane, Floating Points und die Mpopnight Juggernauts sind hier zwar mehr als solpope, bleiben aber auch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wir halten uns lieber an die Originale und fläzen uns im Sepopen-Morgenmantel vorm Kamin.

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