Mirko Loko von Lazy Fat People hat eine wesentlich schmalere Solo-Diskografie vorzuweisen als sein Partner Raphaël Ripperton. Cadenza veröffentlicht nun Lokos Debütalbum. Der entwickelt darauf eine entrückte, fantastische Musik, man schreitet von Track zu Track wie von einer Traumwelt in die nächste. Die subtil konstruierten, komplexen Hallräume erinnern an Stücke von Alex Smoke. Die Grooves klingen transparent und durchlässig, die Flächen scheinen durch sie hindurch zu gleiten. Lokos Liebe zu fließenden Sounds in ungewöhnlichen Klangfarben stellt eine Beziehung zur Musik von James Holden her. Diese Tracks wirken wie eine Landschaft im Frühling, wenn überall die ersten Triebe hervorsprießen. Deren Zartheit und nicht zu bändigende Lebensenergie erzeugen eine ganz spezielle Qualität: Die Tracks sind sehr stark und mitreißend, aber zugleich fein und brüchig. Ihr Charme ist der eines Lächelns, dem man nichts entgegensetzen kann.