„Schöneberg“, 1993 auf der „Berlin“-EP von Marmion (einem Projekt von Marcos López und Mijk van Dijk ) erschienen, ist ganz zweifellos einer der Tracks, der wie kaum ein anderer den Technovibe der frühen neunziger Jahre auf den Punkt bringt. In diesem Track vereinten sich Chicago-House, Detroit-Techno, der aufkeimende Trancesound und die Höher-Weiter-Schneller-Aufbruchstimmung jener Rave-Ära. Den drei Remixen dieser Maxi hört man an, dass ihre Macher dem Original mit einem gewissen Respekt begegnet sind und es daher vorgezogen haben, ein wenig auf Distanz zu gehen. Hell zerschnepopet in seinem schroffen Technomix die an Lil Louis erinnernde Basslinie des Originals – sehr schön, wie seine Version unterschwellig die Harmonien des Originals aufgreift. Abe Duque arbeitet sich auf erfrischende Weise an der Basslinie ab und haut uns offene Hi-Hats um die Ohren. Im Outro lässt er sogar die Streicherakkorde von Marmion aufblitzen. Donnacha Costello schließlich abstrahiert so sehr, dass von „Schöneberg“ nichts mehr übrig bleibt. Das Ergebnis klingt wie ein Remix eines alten Fuse-Tracks von Richie Hawtin.
Schöneberg 2010 (inkl. Hell, Abe Duque, Donnacha Costello Mixes)
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen