An Ricardo Villalobos Veröffentlichungspolitik war ja immer sympathisch, dass er nicht nur für Hip-Labels wie Perlon oder Playhouse produziert, sondern auch für altgediente Techno-Labels wie Blaou, Hörspielmusik oder eben Frisbee Tracks. Dieses sorgfältig neu gemasterete Album enthält drei zwischen 1998 und 2000 auf Frisbee erschienene Maxis, einen Compilation-Beitrag und drei Remixe, unter anderem eine neue Version des eigenen 98er Tracks „Que Belle Epoque“ und den sensationellen „Lugom-ix“ eines Sieg-über-die-Sonne-Tracks, der mit seiner ganz speziellen Spannung zwischen der monströsen, ultraeinprägsamen Basslines auf der einen Seite und dem übermäßig linearen Groove andererseits zu Villalobos schönsten Tracks überhaupt gehört. Insgesamt ist es eine verstörende, eine verstörte Musik, die einer Menge anderer elektronischen Tanzmusik der Selbstgewissheit und Selbstzufriedenheit straft. Zu diesen Tracks ist kein vermeintlich hedonistisches Abwippen möglich – sie betreffen eher jene Momente, in denen das Ungreifbare, das Unheimliches in ein fassungsloses Lachen umschlägt.