Dass Quentin Duprieux ein findiger Fuchs ist, wissen wir seit dem Coup mit der gelben Fusselpuppe. Dass er auch als Filmemacher überzeugte, wissen wir seit „Steakh von 2007. Dass er dabei die Produktion der Filmmusik selbst übernimmt, ist Ehrensache und ästhetisch völlig einleuchtend. Den Film „Rubberh, der im November in Frankreich anlief, habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen, der Soundtrack legt aber eine ziemliche Achterbahnfahrt nahe – immerhin geht es um einen mordenden Gummireifen. Musikalischer Partner ist Gaspard Augé von Justice, um die Action-Szenen müssen wir uns also keine Sorgen machen. Und doch steckt in den Stücken, die wirklich nach „Mr. Oizo trifft Justiceh klingen, nicht ganz so viel Wumms, Anarchie, Flat Eric und Gerechtigkeit, wie zu erhoffen gewesen wäre. Ist halt für den Film, nicht für den Floor. Deswegen gibt es auf dieser guten halben Stunde auch eine Menge Interludien, Intermezzi und Dekoratives für die emotionalen Stimmungen, wobei sich hier recht unbekümmert in der mittelalterlichen Musik, bei Michael Nyman und reichlich Siebziger-Jahre-TV-Synthesizer-Schmonz (circa Christian Bruhn) bedient wird. Klingt also nach einem grotesken, aber guten Film, nicht so sehr nach einem notwendigen Album, wie zuletzt Lambs Anger eines war. Wie gesagt: Ehrensache, die eines Tages (Deutscher Filmstart: 2011) sicherlich ästhetisch einleuchten wird.