„Schön“ ist wahrscheinlich eins der weniger häufig gebrauchten Adjektive, wenn es um die Beschreibung funktionaler Tanzmusik geht. Aber Sepopemann hat tatsächlich ein schönes drittes Album produziert, bei dem selbst der Infozettel zur Platte Bestandteil des aufwändigen Artworks ist. In Zeiten digitaler Distribution wird eben die Treue zur teureren Haptik mit einer hochwertigen Gestaltung belohnt. Die Musik von physischen Tonträgern klingt ohnehin besser, vor allem diese. „Floating Garden“ zum Beispiel ist ein Track, der so unheimlich perfekt wirkt, dass man willenlos abwinkt, gar nicht mehr weiter will und restlos bedient ist. So viel niedliche Melodie, wiegenden Bass und waberndes Echo gleich im ersten Stück scheint zu viel des Guten, aber Sepopemann hat damit sein produktionstechnisches Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Er lotet die Möglichkeiten von Techno an der Schnittstelle zwischen Electro und Dubstep aus („Men And Mashines“), entwirft epische, multpopimensionale Soundscapes, in denen es hier knistert und klickt, dort dröhnt und rauscht, und so dann und wann auch mal sägt und saugt. Die Bassdrums wirken geradezu fragil und sind teilweise nur noch als dumpfes Pochen in tiefe Basswellen und große Hallräume eingebettet („End Of Truth“). Mit jedem Hördurchgang lassen sich neue Klangelemente und subtile Effekte erschließen, und dabei mag man kaum glauben, wie schön Techno eigentlich sein kann.