Soul aus Dänemark auf Plug Research? Klingt sonderbar, aber sonderbar ist auch das Debüt von Produzent Robin Hannibal und Sängerin Coco O, die sich futuristisch Quadron nennen. Der Multiinstrumentalist Hannibal nutzt die Vorzüge heutiger Produktionstechnik jedoch nicht für einen Zukunftsentwurf von Soul, sondern schreibt klassische Nummern im Stil der besten Motown-Jahre, denen er ein akustisches Update verpasst. Sogar echte Bläser und Gitarren sind hier gestattet. Computereffekte und Clicks werden dabei so dezent gesetzt, dass man kaum merkt, worin die Neuerungen bei ihm bestehen. Gerade diese subtilen Mittel machen Quadrons Version von Rhythm’n’Blues aber zu einer völlig anderen Geschichte als die derzeit im Genre so beliebten „authentischen“ Rekonstruktionsversuche des Sechzigersounds. Selbst wenn Coco nicht unbedingt mit einer gewaltigen Stimme ausgestattet ist: Das leicht Spleenige und Unorthodoxe dieser Musik ist ihre große Stärke, und Quadron schießen nur selten übers Ziel hinaus, wie in „Far Cry“, wo man gegen Ende einige Takte theatralisches Schluchzen ertragen muss. Davon mal abgesehen geht ihr Altmodisch-in-digital-Ansatz bestens auf.