Kitsumés Digitalism haben mehr mit elektronischer Musik zu tun als die so genannten New Rave-Bands. Trotzdem sind Digitalisms Tracks weder Techno noch House, vielmehr spielen sie in der Liga von Fatboy Slim, Soulwax oder Daft Punk. Digitalism springen da ein, wo die Hits der anderen Musikstile nicht genug abgehen, wo dem DJ die Platte fehlt, die dem Vorangegangenen noch eins drauf setzt: Wo Techno und House nicht genug rocken, wo die Grooves der Rockmusik zu wenig Volumen haben und die Gitarren verzerren, wo R’n’B zu verhalten und zu komplex klingt. Da erweisen sich Digitalisms Monsterbeats, die dramatischen Gitarrenriffs, die menschelnd-emotionalen Vocals als genau richtig. Unabhängig davon, ob einem Digitalism in die persönliche Geschmackspolitik passen oder nicht, ist „popealism“ ein überraschend gelungenes Album. Das Grundgerüst der Tracks wird gut variiert, klanglich sind die Stücke hocheffektiv produziert, übertreiben aber nie. Die Vocals sind richtig dosiert, die nicht besonders volumenreichen Stimmen der bepopen sind popeal in die Tracks eingearbeitet. Fest steht: Im Sommer 2007 kommen weder Festival-Bühnen noch Großraumdiscos an Digitalism vorbei.