Als Polder haben Laurens Lanting und Davpop Labeij eine Reihe erfolgreicher Platten veröffentlicht, die zum floorbezogenen Flügel des holländischen Detroit-Sounds von Produzenten wie Shinedoe oder 2000 And One passen. Die Tracks von Lanting und Labeij klingen meist etwas sparsamer als die von Shinedoe und technopoper als die von 2000 And One. Ihr Debütalbum Poldermodel enthält toolige Nummern, die alle auch als Stücke auf Maxis vorstellbar wären. Die Tracks haben einen trockenen Klang und bestehen aus wenigen Elementen. Das spielerische Moment von Detroit Techno taucht hier allein in den einzelnen Melodiefiguren auf, als Ganzes sind die Tracks streng und reduziert. Oft geraten Detroit-Nummern ins Schwelgerische, Entrückte, aber diese Stücke bleiben immer sehr körperlich und greifbar. Statt so etwas wie einen Bogen zu entwickeln, wird auf Poldermodel ein bestimmtes Verständnis von Clubmusik über acht Tracks hinweg ausformuliert. Dabei macht der spröde Charakter der Musik gerade ihren Charme aus, in den Tracks der Produzenten aus Amsterdam erklingt keine überflüssige Note. Schönes, unauffälliges Album.