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Phusion

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Kollege Reinboth hatte es ja schonmal an dieser Stelle ausgesprochen: Vinyl und Disco gehören zusammen, deshalb unterstützt eure Plattenläden mit dem Kauf von schönen 12“es und besorgt euch nicht alles sonstwo … muss ja nicht immer der letzte heiße Shit sein, der gerade das Studio verlassen hat und nun frisch im Set am gleichen Abend serviert wird. Das kann man ruhig erstmal den Produzenten der Tunes überlassen. Ach ja, und Disco, klar – bereits lange vor dem scheinbar immer mehr Schrecken verbreitenden Namen NuJazz hatten wir mal Disco-Jazz in die Runde geschmissen. Klingt und passt auch besser, oder? Beim Blick in die aktuelle Box gibt’s ne Menge davon, fangen wir mit Frankfurt an. Infracom Records haben sich vor einer Weile schon ganz auf Bands konzentriert und bringen aber dann glücklicherweise lauter schöne Remix-Maxis heraus, die alle feine Remixer featuren. Trüby Trio trifft auf’s Matthias Vogt Trio, also House gekonnt auf Jazz, Swell Session und Ray Mang bringen Jhelisa partyrockend auf den Floor, und dergleiche Schwede nahm sich dem schönen Pop-Projekt aus Darmstadt, Nekta an. Die sind auch von Soulpatrol und Parov Stelar neu interpretiert worden. Nice.
Berlin. Gerade arm an Releasen ist das Sonarkollektiv ja nicht gerade, manchmal vergeht kaum ein Tag ohne neue Musik aus dem weiten Umfeld. Für den Frühling-Sommer gibt es einen überragenden Remix des Jazzanova Klassikers „Boom Clicky Boom Klack“ (Sonarkollektiv) von keinem geringeren als Mr. Scruff. Tempo ein wenig runtergeschraubt, Percussion – Groove rein und das Cover auch noch handgemalt. Wow! Sehr viel Soul im Housekoncontent:encoded dann von ISoul8, zusammen mit Sänger Paul Randolph könnte „Clover“ meine Lieblingsnummer des frühen Jahres werden. Album ebenfalls bald zu haben. Trickski betreiben nun, genauso wie Dixon, ein Sublabel des Kollektivs, um ihre Freunde zu featuren. Recht haben sie, denn was Leroy & Darnell mit der „Get Rich Or Try Dying EP“ (Member Of The Trick) abliefern, ist zugleich deep und rockin’. Besonders das mit Jazzsample angereicherte „No Tentacles“ schwingt im unteren BPM-Bereich sehr fein. Dimlite nahm kurzerhand die Gitarre und komponierte mal eben ein paar schön schräge Folk-Electronica-Songs für die „Slapped Eye Ballers EP“. Und neuester Zugang bei Innervisions ist ein Mitglied der weltweiten Deep House Gemeinde, Franck Roger. Hält die hohe Qualität des Dixon Labels! Als nächstes dann allerfeinstes von AtJazz mit Osunlade Mixen. Ach ja, und ’ne Super Fussball Compilation mit allem, was das Brasil-Herz begehrt, haben die J-Novas auch noch zusammengestellt, als Warm-Up zur WM. „Paz e Futebol“.
Kurz nach München: aus dem Büro von Herrn Reinboth schallten die neuen Remixes schon lange, nun sind sie für alle zu haben. Einmal Todd Terje, der dem in Schönheit fast unschlagbarem Original von Felix Labands „Whistling In Tongues“ (Compost) eine gehörige Portion Spaced-Out-Disco verpasst und so neue Horizonte erschließt. Sehr clevere Remixer-Asuwahl! Genauso bei Muallems „Mutations Vol. 1“, hier durften Kaos und The Emperor Machine ihre Kunst zeigen, wobei erstgenannter mich zumindest mehr überzeugen kann. Sonst noch bald auf Compost: King Britt mit seinem Techno-Post-Scuba-Outfit-Nova-Dream-Sequence, Karma (ja, genau DIE Karma) mit einem Album, Harvey Lindo aka Modaji mit HipHop und die ein oder andere Compilation.
Kurzer Abstecher nach Japan, da scheint Jazztronik nichts anderes zu machen, als mal eben zwei Alben auf einmal rauszubringen. Ob Broken, Bossa oder Housebeats, der Mann kann alles gut. Checkt seine EPs auf Especial Records. Und Kuniyuki auf Mule Musiq. Von dessen erstklassig balearischem „Earth Beats“ gibts auch einen feinen Henrik
-Schwarz-Mix. Mit einem sehr roughen Jazz-Stomper inklusive typischen Acpop-Basslines melden sich Zero DB, nun auf Ninja Tune, zurück: „Bongos, Bleeps And Basslines“ wird so manche Club-PA an ihre Grenzen bringen. Etwas lockerer, dafür aber schneller schwingt „Saturday Jazz“ (Do Right!) des Kanadiers Stuart Li, besser bekannt als Basic Soul Unit oder hier unter dem Namen Renegade Jazz. Und Disco? Mark E. kommt mit seinem nächsten Re-Edit-Streich „Smilin“ (Jiscomusic), im Original von Gabor Szabo. Lässt auf jeden Fall die Sonne rein. Sehr LAZY.

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