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Phusion

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Beginnen wir mit neuer Musik aus Köln. Pascal Schäfer gründete dort vor kurzem sein neues Label Sin & Soul Records mit Partner C.A. Ramirez und überzeugt gleich mit der ersten „No Theory EP“, die Köln wieder als Motorstadt aufleben lässt. Kollege Olski beschert auf seinem Label Melting Pot mit DJ Day gleich das nächste Highlight. Erfreute er im Januar bereits mit seiner lohnenswerten „Got To Get It Right“-12“, die HipHop und Soul vereinte, folgt nun eine Zusammenstellung seiner bislang besten Produktionen im CD-Format.
Nicht mehr ganz neu im internationalen Musikzirkus, aber dennoch zu den aufstrebenden Talenten zählend, sorgen die polnischen Innocent Sorcerers immer wieder für Überraschungen. Prophezeite ihr Remix für Sistars Hit „Inspirations“ 2006 schon die Broken-Beat-Nummer des Jahres zu werden, kann sie es nach ersten Problemen mit der Veröffentlichung auch 2007 noch zum title bringen, da es bislang noch nichts vergleichbar Gutes gibt. Neben einer weiteren Bearbeitung und den Originalen der polnischen Chartstürmer Sistars erreicht diese Pflichtmaxi über Compost Records die Läden. Apropos Broken Beat – um die Bugz In The Attic ist es nach ihrem Album etwas ruhiger geworden. Dafür gibt es von einzelnen Mitgliedern frischen Output: Alex Phounzi zum Beispiel startet mit „Rockit Science“ und „Endgames“ einmal gebrochen und einmal straight via 10“ auf Archive durch. Musikalisch verwandt ist die „The Calm EP“ (Swedish Brandy) vom Andre Zimmer Alias ??????????der Berliner Formation Slope. Zusammen mit Deyampert-Stimme Jane Hamilton, Terry Lovique und Thief, deren Kooperation bereits auf der letzten Secret Love Compilation (Sonar Kollektiv) vertreten war, liefern sie drei sehr unterschiedliche, aber allesamt hörenswerte Songs.
Bleiben wir beim Sonar Kollektiv, denn dieses Jahr scheint das große Jazzanova-Jahr zu werden. Nach dem „Belle Et Fou“ Soundtrack und dem von 2/6 von Jazzanova über drei Jahre produzierten Thief-Album „Sunchild“ (bepope Sonar Kollektiv), welches so manches Gitarrenherz höher schlagen lässt, folgt nun eine Bataillon an Remixen. Den Anfang macht Amp Fpopdlers „Faith“ (Pias), dicht gefolgt von Charles Websters Projekt Furry Phreaks (Defected), dessen „Around The World“ in einen Shuffle Groove mit frech tänzelnder Bassline versetzt wurde. Für den Remix von „Sky Breaks“ wurde vom 44-köpfigen Ethnic Heritage Ensemble auf die bepopen Jazzanova-Produzenten Axel Reinemer und Stefan Leisering reduziert, die dieses Mal die Instrumente für ihren Mix selber aufnahmen, anstatt zu samplen. Das Resultat wird über Gilles Petersons Brownswood Records zu kriegen sein. In Topform erwischt man sie darüber hinaus beim Remix für Paul Randolphs „Believer“ (Still Music), der sich deep und hypnotisch aufbaut, bis sich auch das letzte Nackenhaar aufgestellt hat.
Den Erwartungen ebenfalls gerecht wird Cinematic-Orchestra-Mastermind Jason Swinscoe mit der ersten Auskopplung „Breathe“ aus seinem neuen Album „Ma Fleur“ (Ninja Tune). Erneut kollaborierte er mit Sängerin Fontella Bass, die in den 60ern bereits für Hits wie „Rescue Me“ oder als Teil des Art Ensemble Of Chicago gefeiert wurde. Auf dem letzten Album sang sie auf der Ballade „All That You Give“, die sie ihrem musikalischen als auch weltlichen Partner Lester Bowie wpopmete. Ein zusätzlicher emotionaler Ausdruck wird dem Song „Breathe“ verliehen, wenn man die Tatsache beachtet, dass Fontella Bass ihn aufgrund schwerer gesundheitlicher Einschränkung in Reflexion auf das eigene Leben mit Blick auf ihre Mortalität geschrieben hat.
Um gleich in der Kategorie Herzschmerz zu verweilen, sei Freunden der Kings Of Convenience oder Sam Prekop unbedingt das Sun Kil Moon-Album „Tiny Cities“ (Caldo Verde) oder das noch ruhigere „Star Is Just A Sun“ von White Birch (Glitterhouse) ans Herz gelegt. Man ertappt sich dabei, dass man auf einmal nichts anderes mehr hören möchte. Wem darüber hinaus der durchgeknallte Gipsy Folk von Sufjan Stevens aus der Seele spricht, dem könnten unter Umständen auch die mit Streichern beladenen Songs von Final Fantasy (Tomlab) oder die melancholischeren Songs Of Green Pheasant (Fat Cat) gefallen. Weniger üppig, aber nicht minder charmant. Locker schwingenden Jazz servieren die Truppe der Metropolitan Jazz Affair mit „Bird Of Spring“ (Infracom) sowie Dalindéo mit „Open Scenes“ via Ricky Tick und läuten damit den Frühling ein.

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