Vor kurzem erörterte ich im Zuge einer Nerd-Diskussion mit einem befreundeten Tontechniker, welche Produktionsform nach „digital" kommt. „Organisch", so dass man nach einer Session mit dem Pult noch auf ein Tofu-Bierchen in die Cyber-Kneipe wankt. Ein Schock, dass Miskate aus Pittsburgh mit ihrer EP diese Vision schon hörbar macht. Sein Sound lebt, mutiert, häutet sich. Das Bass-Herz pulsiert Wighnomy-Bros.-artig in komprimierten Fließbewegungen. Zerschnittene Sound-Samples funktionieren wie Vocal-Spuren, Vocal- und Tier-Samples übernehmen Synth-Funktionen. Minimal-Musik, die ihren Klinkenstecker direkt in die Hinterkopf-Buchse zimmert. Meine Freundin aus der Konsumentengruppe verkennt allerdings den Pathos: „Auf Pappe könnte ich das auch!" Blasphemie!